Archiv ausgewählter Bürger*innenbeteiligung von Sebastian Scheel – Stadtentwicklungssenator von Berlin


Gespräch mit Online-Beteiligung in der Urania am 03.05.2021

Am 03.05.21 haben der Stadtentwicklungssenator Sebastian Scheel und die Präsidentin der Architektenkammer – Christine Edmaier – in der Urania, moderiert vom Tagesspiegel, darüber diskutiert, wie nach dem Scheitern des Mietendeckels eine sozial- und klimaverträgliche Stadtentwicklung möglich ist. Interessantes Gespräch (vielen Dank Tagesspiegel und Urania *Applaus*).

So sieht der Tagesspiegel seine eigene Veranstaltung. Wer will, kann es sich auf auch der Seite der Urania noch einmal anschauen.

So richtig viele Antworten kamen m.E. dann doch leider nicht. Ich wollte eigentlich einen Blogbeitrag daraus machen, aber dafür gab es nicht genug Inhalt. Ich finde es ein wenig schwer, ein Fazit zu ziehen aber ich versuche es mal trotzdem:

Was mir sehr gefallen hat, war dass Herr Scheel erwähnt hat, dass Berlin die Fehler von Paris und London – verödete Innenstädte, die sich keine*r mehr leisten kann – vermeiden sollte. Ist halt nur ziemlich unklar, wie das geschehen soll.

Frau Edmaier möchte mehr Qualität beim Bauen und zweifelt ein wenig an, ob Berlin so weiterwachsen wird wie bisher. Irgendwie ist allen Beteiligten klar, dass die Flächenkonkurrenz in Berlin so groß ist, dass mittelfristig keine größeren Bauvorhaben im Stadtraum mehr realisiert werden können. Deswegen ging es auch ziemlich viel um Wohnungsbau in und um Verflechtung mit Brandenburg.

Klimawandel hat (wie leider immer noch zu oft bei Stadtentwicklungsthemen) nur in der Überschrift eine Rolle gespielt. Vielleicht auch, weil das Thema schon am 01.03.2021 in dieser Veranstaltungsreihe behandelt wurde. Von den Teilnehmer*innenfragen wurden leider die interessanteren vergessen (vielleicht um Herrn Scheel und Frau Edmaier nicht in Bedrängnis zu bringen), es gab z.B. Fragen zur Schwammstadt und dem Animal Aided Design bei Neubauvorhaben (nicht von mir, meine Fragen waren nicht anonym) da hätte ich gerne die Antworten gehört.

Also wenn man mich jetzt zwingen würde mein Fazit in einen Satz zu packen, würde ich sagen:
Es herrscht (noch) eine große Ratlosigkeit, aber es gibt vielleicht kleine Hoffnungsschimmer.

Bis dahin – business as usual. Aber wie Frau Bärbel Winkler-Kühlken so treffend in ihrer Einleitung (ab 6:35 YT) bemerkte: „Nicht nur der Mietendeckel ist uns um die Ohren geflogen, sondern auch der Klimawandel und die Pandemie.“

Ich wünsche mir mehr Stadtplaner*innen und Architekt*innen die den Mut haben, diesen 3 Problemen ins Auge zu sehen. Und diese Herausforderungen stehen sich gegenseitig im Weg. Ah, falls es jemand interessiert, das war meine erste Frage auf der Beteiligungsplattform für die Veranstaltung (Wurde natürlich nicht gestellt.):

Sollte Berlin wieder eigene (kommunale) Fähigkeiten entwickeln, Bauprojekte zu konzipieren und durchzuführen (Bauhütten)?

erster Nachtrag vom 05.05.2021:

Hoppla, ich wusste gar nicht, dass meine Frage eine Forderung der Linksfraktion in Berlin ist. Das wäre Herrn Scheels Antwort ja noch spannender gewesen. Hey Tagesspiegel was ist los, keinen Mut mehr?